
5. Westfälisches Landwehr Infanterie Regiment

Regimentsgeschichte
von Dietrich Pott
Das Landwehr-Bataillon Paderborn, das erste Bataillon des fünften Westfälischen Landwehr-Infanterie-Regiments, gehörte zu den letzten preußischen Einheiten, die 1814 zur Befreiung des Vaterlands vom „französischen Joch“ aufgestellt wurden Nachdem preußische und russische Armeen das Königreichs Westfalen (1807-1814), das Großherzogtums Berg und die linksrheinischen französischen Departements im Winter 1813/14 erobert hatten, wurden neue Regimenter im provisorischen „Generalgouvernement zwischen Rhein und Weser“ ausgehoben und in Milizeinheiten, der sogenannten Landwehr zusammengefasst.
Wie schon in den rechtselbischen Provinzen wurde auch in Westfalen die Idee Scharnhorsts, dass „jeder Bewohner eines Landes auch der natürliche Verteidiger desselben sei“, mit wenig Enthusiasmus aufgenommen. Im Gegensatz zu den altpreussischen Provinzen, mussten die Münsteraner und Paderborner zusammengetrieben werden, weil sie sonst unweigerlich wieder davonliefen.
Das ehemalige kirchliche Besitztum Höxter hatte vor der Franzosenzeit nämlich nur wenige Jahre zu Preußen gehört, und seine Bewohner empfanden wenig Liebe zu ihrem Fürsten. Zuvor hatten sich die Franzosen recht ungeniert bedient, und neun Zehntel der zum Militärdienst einberufenen Männer waren vom Rußlandfeldzug 1812 entweder gar nicht, oder als Krüppel zurückgekommen. Die zur Landwehr befohlenen Männer sahen denn auch keinen Grund, dem Ruf des neuen Vaterlands zu folgen und flüchteten auf hessisches Gebiet. Erst als man drei Bataillone des Regiments - von der Aufstellung eines vierten Bataillons reichte die Mannschaftsstärke nicht - nach den Niederlanden zum Corps Bülow verlegt, bekleidet, ausgerüstet und vor allem herausgefüttert hatte, hörten die Desertationen auf, und die Männer „gewannen mehr Liebe zum Vaterland“.
Am Feldzug 1815 nahm das Bataillon Paderborn in der 5. Brigade teil, schlug sich tapfer bis Ligny und lief dort teilweise auseinander. Bei Belle-Alliance half es das Dorf Plancenoit einzunehmen und zeichnete sich bei der Verfolgung der geschlagenen Hauptarmee aus. Die Brigade wurde dem norddeutschen Bundescorps unter Prinz August zugeteilt, welches die nordfranzösischen Festungen im Sommer 1815 belagerte und einnahm. Die Chronik der Stadt Paderborn berichtet, dass das Bataillon sich beim Durchmarsch im Herbst 1815 „recht
ungehörig“ benahm.
Herkunft, Zusammensetzung und Umgangdes 5ten westfälischen Landwehr-Infanterie-Regimentes
Unsere Gruppe stellt einen Teil des 1ten Bataillons des 5ten Westfälischen Landwehr-Infanterie-Regimentes dar. Zur Vorgeschichte und Geschichte des Regimentes wird an anderer Stelle detailliert eingegangen werden, dies hier soll lediglich beschreiben, was für Menschen die Männer dieses Bataillons waren, woher sie kamen und wie sie wahrscheinlich miteinander umgingen.
Politische Situation:
Das Regiment wurde im ehemals bischöflichem Fürstentum Paderborn ausgehoben, das 1te Bataillon im Kreise Höxter. Höxter hatte, zusammen mit Corvey, den Bischöfen von Paderborn und dem Kloster Corvey unterstanden, kam 1802 durch die Säkularisierung zu Preußen, wurde 1806 von den Franzosen erobert, kam 1807 zum Königreich Westfalen, wurde 1813 von den Preußen befreit und kurzerhand wieder einkassiert.
Es war den Bewohnern des Kreises unter den kirchlichen Herren gut gegangen; mäßige Abgaben, kein Kriegsdienst, keine großen politischen Unruhen. Die erste, kurze "preußische" Zeit hatte für Unruhe gesorgt, aber keine wirklich schwerwiegenden Veränderungen gebracht. Als Teil des französisch geprägten Königreichs Westfalen schließlich erlebte man viele Neuerungen, aber nicht alle davon waren schlecht. Von den Preußen erwartete man nichts Gutes, geheime Hoffnungen zielten auf eine Rückkehr zu den alten, kirchlichen Strukturen. Man fühlte sich nicht als Preuße, der Staat war suspekt, die Behörden und Beamten lästig, die Steuern drückend, der Krieg ging einen nichts an.

Regionale Zugehörigkeit:
Die westfälischen Regimenter wurden in den Regionen der neuen Provinz aufgestellt; einige dieser Regionen hatten schon vorher zu Preußen gehört und waren, wenn schon nicht mit Begeisterung, so doch wenigstens mit Überzeugung dabei.
1stes Regiment Hagen- Essen, altpreußisch
2tes Regiment Minden- Bielefeld, altpreußisch
3tes Regiment Ostfriesland, altpreußisch
4tes Regiment Münster, neupreußisch
5tes Regiment Paderborn- Höxter, neupreußisch
Das von uns ausgewählte 1ste Bataillon des 5ten Regimentes kam aus dem Kreise Höxter, einer schönen kleinen Stadt an der Weser, gelegen ziemlich genau zwischen Paderborn und Göttingen.
Da Regimenter und Bataillone regional ausgehoben wurden, liegt nahe, dass das auch mit den Kompanien so passierte. Zum Kreis Höxter gehörten damals die Städte Höxter und Corvey und die Gemeinden:
Goddelsheim, Meigadessen, Ottbergen, Bosseborn, Spitzenhausen, Dorenberg, Albaxen, Stahle, Bodexen, Brenkhausen, Fürstenau, Lütmarsen, Ovenhausen, Wehrden, Amelunxen, Bruchhausen, Drencke, Blanckenau und Lüchteringen.
Damit die regionale Zuordnung übersichtlich bleibt und aus einem weiteren Grunde, auf den ich später noch kommen werde, stellen wir die Companie dar, welche in der Stadt Höxter selbst ausgehoben wurde.
Sozialstruktur:
Die Gemeinden im Kreise Höxter waren durchweg bäuerlich, mit einigen Fischer- und Schifferfamilien in den Orten an der Weser. In Höxter selbst hingegen gab es ein regelrechtes Bürgertum, also Handwerker, Beamte, Kaufleute, Schiffer, Studierte wie Ärzte und Anwälte und wahrscheinlich sogar so halbseidene Gestalten wie Künstler, Musiker, Studenten und sonstiges Gelichter.
Dies ist ebenfalls ein guter Grund, unsere Companie aus Höxter kommen zu lassen; unsere "modernen" Lebenshintergründe finden sich in einem städtischen Umfeld wohl eher wieder als auf dem platten Lande. So kann jeder seinen wirklichen Beruf in sein historisches Äquivalent umwandeln und in seiner Lebensgeschichte verwenden.
Höxter war eine verhältnismäßig kleine Stadt, es ist also anzunehmen, dass sich die Männer der Companie miteinander verwandt oder befreundet waren oder sich wenigstens persönlich kannten. Entsprechend vertraut werden sie miteinander umgegangen sein.
Struktur des Landwehr- Bataillons:
Die Aufstellung des Bataillons wurde den Kreisen nach der Kopfzahl ihrer Bewohner aufgetragen; der Kreis Höxter hatte ein Bataillon mit der Soll- Stärke von 801 Männern inklusive der Offiziere zu stellen.
Zum Dienst in der Landwehr verpflichtet war jeder Mann zwischen 17 und 40, sofern er nicht schon bei der Linie oder den freiwilligen Jägern einge-treten war. Die Gestellung von Ersatzleuten war nicht zulässig.
Bei der Aufstellung des Bataillons wurden zunächst die Freiwilligen eingezogen und die physisch und psychisch Untauglichen ausgemustert. Sofern deutlich mehr als genügend Dienstpflichtige da waren, um den verbleibenden Bedarf zu decken, wurden Familienväter, einzige Söhne gebrechlicher Eltern und ähnliche Härtefälle heimgeschickt und gingen in das zweite Aufgebot über.
Die noch zu besetzenden Stellen wurden dann unter den verbliebenen Dienstpflichtigen ausgelost; die Gewinner durften zur Landwehr, die Verlierer mussten wieder nach Hause und bildeten das zweite Aufgebot, welches im Bedarfsfall später auch noch eingezogen werden konnte.
Wer sich freiwillig meldete, wurde als Zeichen der Anerkennung durch einen weißen Streifen um den Ärmelaufschlag kenntlich gemacht. Die Freiwilligen oder "Gefreiten" hatten keine besonderen Rechte, Pflichten oder Befugnisse, wurden aber wohl, da sie ja wohl als zuverlässig und motiviert eingeschätzt werden konnten, als Rottenführer oder für Sonder-aufgaben eingesetzt.
Die Unteroffiziere wurden von den Mannschaften gewählt und dann vom Companieführer ernannt. Wir können allerdings davon ausgehen, dass die meisten von ihnen über eine entsprechende Vorbildung verfügten, also schon in der "alten" preußischen oder der königlich- westfälischen Armee gedient hatten. Nichtsdestotrotz kamen sie aus dem gleichen "Pool" wie die Männer, die sie dann befehligten, und waren durch freundschaftliche und/oder soziale Beziehungen mit ihnen verbunden.
Die Aufgaben der Unteroffiziere waren: Ausbildung der Mannschaften, Beaufsichtigung der unteren Dienstgrade, Aufrechterhaltung der Disziplin, Führung kleinerer Detachements (Wache, Patroillen, Arbeitsgruppen, kleine Kampfgruppen, z.B. beim Tiraillieren), Zusammenhalten der Einheit im Gefecht und die Bekämpfung feindlicher Plänkler.
Aus der Reihe der Unteroffiziere wurde der Companie- Feldwebel ernannt. Er bildete das Bindeglied zwischen den Mannschaften und Unteroffizieren auf der einen und den Offizieren auf der anderen Seite. Seine Aufgabenbereiche waren Ausbildung der Companie, Versorgung, Aufsicht, Leitung der Unteroffiziere, Beschaffung und Verteilung von Material, Aufrechterhaltung der Disziplin und die Führung von Detachments im Einsatz.
Die Subalternoffiziere, also die Lieutenants und Capitaines, wurden ebenfalls gewählt und dann vom König ernannt. Tatsächlich war es wohl so, dass diese Dienstgrade von den Kreisen mehr oder weniger festgelegt wurden, aus dem Kreise von Leuten, die entweder schon Offizier gewesen waren, auch im Zivilleben eine leitende Position inne hatten oder, im Falle der jüngeren Offiziere, aus einer einflussreichen Familie stammten. Companiechefs wurden häufig, Bataillons- und Regimentskommandeure immer (indirekt) vom König bestimmt und von anderen Einheiten oder Verwendungen auf ihren neuen Posten abkommandiert.
Das Regiment besteht aus vier Bataillonen (das 5te nur aus drei, da man nicht genügend Leute zusammenbekam); das Bataillon aus vier Companien, die Companie aus zwei Zügen, die Züge aus Sektionen zu mindestens 12 und höchstens 18 Mann (4 bis 6 Rotten in drei Gliedern). Regimenter und Companien waren Verwaltungseinheiten, Bataillone, Züge und Sektionen die taktischen Kampfeinheiten. Die gesamte preußische Taktik beruht auf der Formierung des Bataillons aus den Zügen und der Züge aus den Sektionen.
Die Companie hatte etatmäßig einen Capitaine, einen Premier- Lieutenant, drei Seconde- Lieutenants, einen Feldwebel, 12 Unteroffiziere und 180 Mann.
Bei Dienst und Parade führt der Capitaine die Companie, der älteste Seconde- Lieutenant, vertreten durch den dritten Seconde- Lieutenant, den ersten Zug, der Premier- Lieutenant, vertreten durch den zweiten Seconde- Lieutenant, den zweiten Zug.
Im Gefecht führt der Capitaine den ersten Zug, mit dem ältesten Seconde- Lieutenant als Vertretung, der Premier- Lieutenant, mit seiner üblichen Vertretung, den zweiten Zug. Der dritte Seconde- Lieutenant bleibt für Sonderaufgaben (Tirailleurs) oder als Ersatz für Ausfälle.

Landwehr- Knigge
Natürlich gibt es so was wie eine allgemeingültige "Richtlinie für den Umgang der Landwehrmänner untereinander und ihr Verhalten gegenüber Dritten" nicht; was es gibt, sind militärische Vorschriften und allgemeine zeitgenössische gesellschaftliche Konventionen. Einige der hier von mir empfohlenen Verhaltensregeln sind zwangsläufig Interpretationen und können keinen Anspruch auf historische Genauigkeit erheben; Ergänzungen und Verbesserungen sind deshalb stets willkommen.
Offiziere:
Der Wehrmann quatscht Offiziere nicht an.
Wenn er was von Offizieren will, geht er zu seinem Unteroffizier oder Feldwebel, der macht das.
Falls ein Wehrmann von einem Offizier angequatscht wird, macht er Front, fixiert die Kokarde des fraglichen Offiziers und antwortet kurz und höflich, vorzugsweise mit "Jawoll" oder der westfälischen Version desselben, einem aussagekräftigem "Jau!".
Gegrüßt werden eigene, preußische, Offiziere, indem man Front macht und ihre Kokarde fixiert. Tritt ein Offizier an eine Gruppe von Wehr-männern heran, ruft der anwesende Unteroffizier oder der dienstälteste Wehrmann "Achtung!", woraufhin alles Front macht, ggf. also auch vorher aufsteht, und die Kokarde des Offiziers fixiert.
Offiziere fremder Staaten werden gegrüßt, wenn es angeordnet wird oder angebracht erscheint; hier ist der Diplomat im Wehrmann gefragt.
Die Behandlung der verschiedenen in- und ausländischen Würdenträgern, zum Beispiel auf Wache, ist im Exercier- Reglement festgelegt und / oder wird von den Unteroffizieren gegebenenfalls angeordnet.
Feindliche Offiziere werden behandelt, wie es die Situation gebietet oder wie es angeordnet wird.
Unteroffiziere sprechen die Offiziere in dienstlichen Belangen in der dritten Person, mit "Herr" und Dienstgrad an; kommt man in den außerdienst-lichen oder gar privaten Bereich, darf die Offizier auch gesiezt werden.
Unteroffiziere:
Diese stammen aus dem gleichen sozialen Umfeld wie die Wehrmänner und sind aufgrund der regional organisierten Struktur der Landwehr diesen auch privat bekannt; was ihre Position nicht einfach macht. Einerseits sind sie angehalten, die militärische Zucht in der Einheit zu erhalten und ihre Untergebenen, meistens gegen deren Willen und Überzeugung, zu Leistungen anzuspornen; andererseits kennen sie ihre Leute und deren Familien teils von Jugend an und müssen auch nach der "militärischen" Zeit wieder mit beiden auskommen.
Wehrmänner werden im dienstlichen Bereich von den Unteroffizieren mit Nachnamen, aber in der zweiten Person angesprochen; wenn es offizieller wird, kann der Unteroffizier den Wehrmann auch mit Dienstgrad anreden und ihn siezen. Nach Dienst erscheint eine Rückkehr zu vertraulicherer Anrede angebracht, es sei denn, der Wehrmann habe sich den Groll des Unteroffiziers zugezogen.
Von den Wehrmännern werden Unteroffiziere im dienstlichen Bereich gesiezt oder gar in der dritten Person sowie mit Dienstgrad und Namen angesprochen, je nach Wichtigkeit des Anlasses; auch persönliche Verhältnisse oder momentane Befindlichkeiten oder die aktuelle dienstliche Situation können Einfluß auf den derzeitigen Anredestatus haben ("Erbitte Herrn Feldwebel auf einen französischen Tirailleur aufmerksam machen zu dürfen, der sich offensichtlich nicht entblödet, auf Herrn Feldwebels wertes Haupt zu zielen" ist mir persönlich weniger wert als ein herzhaftes, aber rechtzeitiges "Pott, Arsch runter")
Außer Dienst können Unteroffiziere und Mannschaften dann zu einem vertraulicherem Umgang zurückkehren.
Offiziere reden Unteroffiziere mit Nachnamen an und siezen sie, bei engerem Kontakt mag auch ein Duzen statthaft sein.
Untereinander werden sich die Unteroffiziere wohl gedutzt haben, sofern sie sich persönlich kannten....
Außenstehende:
Die Behandlung von Außenstehenden, also meistens Zivilisten, hing sehr von deren sozialem Status und der Situation ab, in der man sich befand.
Grundsätzlich kann man gelten lassen:
- Höhergestellte werden in der dritten Person, mit "Herr" und Funktion oder Nachnamen angesprochen
- Gleichgestellte werden gesiezt und mit "Herr" und Nachnamen oder Funktion oder auch nur mit Nachnamen angesprochen
- Niedrigergestellte werden gedutzt und mit Funktion oder Nachnamen oder Vornamen angesprochen
Eine kurze chronologische Geschichte des
5. Westfälischen Landwehr-Infanterie-Regiments
(Paderborner Landwehr-Regiment)
1802
Das ehemalige Bistum Paderborn wird preußisch.
1807
Errichtung des Königreichs Westfalen durch Napoleon.
1813 Oktober:
Preußische und russische Truppen beenden die französische Herrschaft und Westfalen wird wieder preußisch.
Mitte November:
In Westfalen wird gemäß Erlaß vom 17. März 1813 die Bildung der Landwehr angeordnet. Die Provinz Paderborn hat das 5. Regiment zu stellen, was zu zahlreichen Desertationen und lokalem Widerstand führt.
1814 Anfang Januar:
Die Bataillone sollen sich formieren. Das 1. in Paderborn, das 2. in Höxter, das 3. in Salzkotten und das 4. in Beverungen und Steinheim. Zuerst findet sich nur etwa die Hälfte der Dienstpflichtigen ein.
Mitte Januar bis März:
Versuch die Bataillone zu komplettieren und unter massiven Gendamerieeinsatz die Desertationen zu erschweren. Die Truppe muß aus Versorgungsgründen mehrfach verlegt werden. Das 4. Bataillon wird zugunsten der anderen drei und einer Ersatzkompanie aufgelöst.
16. März:
Das Regiment ist vollständig ausgerüstet und wird während der nächsten Tage bewaffnet. Die Desertationen lassen mit der besseren Versorgung nach.
1. April:
Das Regiment marschiert nach Wesel.
Mai bis September:
Als Garnison mit den anderen vier westfälischen Landwehr-Regimentern in Wesel.
September:
Große Teile des Regiments werden nach Hause beurlaubt. 200 Mann pro Bataillon bleiben vor Ort und versehen Garnisonsdienst.
Ab Oktober:
Die beurlaubten Soldaten exerzieren zweimal die Woche.
1815 Mitte März:
Das Regiment wird wieder mobil gemacht.
Ende März:
Die Bataillone sammeln sich in Paderborn.
1. April:
Das komplette Regiment rückt nach Essen aus.
15. April:
Alle westfälischen Landwehr-Regimenter ziehen von Essen nach Belgien.
28. April:
Das Regiment wird in Namur der 5. Brigade und damit dem 2. Corps der preußischen Niederrheinarmee zugeteilt.
16. Juni:
Schlacht bei Ligny, das Regiment flüchtet gleich zu Beginn seines ersten Gefechts und büßt einschließlich der unverhältnismäßig vielen Versprengen vorläufig ein knappes Drittel seines Bestandes ein.
17. Juni:
Rückzug auf Wavre und Neuformierung der Truppe.
18. Juni:
Marsch nach Belle Alliance. Abends erfolgreicher Angriff auf den Ort Plancenoit, der u.a. von Einheiten der jungen und der alten Garde Napoleons verteidigt wird. Teile des Regiments nehmen an der Verfolgung der geschlagenen Franzosen bis nach Genappe teil.
19. Juni:
Vormarsch der 5. preußischen Brigade.
bis September:
Belagerung der französischen Festungen an Sambre und Maas; u.a. Maubeuge, Marienbourg, Philippeville und Charlemont.
Anfang November:
Rückmarsch des Regiments nach Westfalen.
25. November:
Heimkehr nach Paderborn.
Das Regiment wird in der Folgezeit aufgelöst.